EMBMV: Superman - das Kryptonit für den Literaturprofessor?
hausautor
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Superman - das Kryptonit für den Literaturprofessor? #11032
Comics Superman - das Kryptonit für den Literaturprofessor?
Fast jedes Kind findet den Weg in die Literatur über Comics. Und meist über den
weltberühmten Klassiker Max und Moritz, oder auch mal über den Struwwelpeter. Aber
die Welt der Comics ist kein Kinderthema. Gerade in Japan gilt Manga als seriöse
Kunst. Sammler zahlen einige tausend Euro für bestimmte Comics und Comiczeichner
können weltberühmt werden. Vielleicht haben Sie schonmal von den Verlagen Marvel
oder DC gehört? Ganz Hollywood ist davon genauso begeistert wie von Walt Disney, der auch
Millionen von Kinozuschauern mit Comicfilmen aus den Comicbüchern begeistert hat.
Natürlich ist Wilhelm Busch nicht der Urvater der Comics, sondern schon im Altertum und auch in
den Steinzeithöhlen wurde die Kunst der Bildgeschichte verfeinert. Heutzutage gibt es
Messen und Grossverantaltungen wo nur Comics vorgestellt werden. Der einzige Wermutstropfen,
falls Sie ab morgen Comics sammeln wollen, ist der Preis. Comics sind relativ teuer.
Falls Sie eine Grossfamilie mit Ihrem aktuellen Comic beschenken wollen zu Weihnachten, können
Sie locker 200 bis 300 Euro auf den Ladentisch legen. Aber es lohnt. Wir haben ja hier
auch eine Bibliothek, etwas grösser als der Privatmann, und vor allem abgegriffen und benutzt
sind die Comics. Viel mehr als die Lexika oder die Romane oder die Sachbücher.
Bei uns ist der Hit weiterhin Asterix, dicht gefolgt von Isnogud und Garfield. Danach kommt
Hägar. Weitere 30 Comicreihen stehen in einem Regal und werden zwar nicht immer gelesen,
aber oft angeschaut. Wir haben oben die Serien erwähnt auch weil sie sehr bekannt sind,
und sie deswegen auch in mehreren Sprachen veröffentlicht werden. Gerade die deutschen
Mickymausausgaben sind wegen ihrer Übersetzung weltberühmt geworden. Deswegen lohnt
es sich, Comics in unterschiedlichen Sprachen zu lesen. Jetzt haben wir so lange
drumherumgeredet, dass wir noch gar nicht verraten haben, was denn die Spannung bei Comics ist, und
warum vor allem Jugendliche weltweit sie verschlingen und sammeln. Fangen wir doch damit
an. Warum haben Kinder und ältere Leute relativ selten nur Interesse an
Comicgeschichten? Warum sind Fix und Foxi oder Miraculix oder Peter Parker nur langweilig für
sie? Warum würden Sie ein Comic als Ächz, Krächz, Seufz Schreierei abtun? Weil sie
solche Begriffe in den Sprechblasen ja auch finden können. Nehmen wir Harry
Potter. Jemand zeichnet nun das Buch ab. Alle 4 bis 5 Sätze werden
zusammengefasst zu einem Comicbild. Das wird nun veröffentlicht. Das wird kein
Mensch kaufen, denn das ist kein Comic. Wenn, dann ist das eine Bildergeschichte. Aber
kein Comic. Nehmen wir doch die berühmteste Ente der Welt: das ist Donald Duck.
Wie fasziniert er Jung und Alt anders als Goethe oder Mozart oder James Bond oder Otto? Ein Comic
lebt von den Pausen. Schaut man sich das Bild 17 an, dann ist es langweilig. Egal in
welchem Comic auf der Welt. Auch beim Wilhelm Busch und seinen Max und Moritz. Und
jetzt schauen wir zwischen die zwei Bilder 16 und 18. Und jetzt entsteht eine Geschichte, aus
der hohen Kunst des Comicautors. So wie auis einem waagrechten Strich ein "Minus"
wird, so entsteht aus den bunten Farben eine Geschichte. Und zwar aus den Elementen, die
nicht gezeichnet werden. Deswegen wäre das Nachzeichnen von einem Roman kein Comic - und
langweilig. Sondern, auf Bild 1 ist der Held zu sehen, zum Beispiel Peter Parker, und auf
Bild 2 ist ein Feuer zu sehen. Und nun denkt der Leser. Peter Parker ist Spiderman,
Peter Parker hilft den Kranken, Peter Parker hilft den Opfern, ich renne weg, wenn ich Feuer
sehe. Was wird Peter Parker tun? Und das ist das Comic. Der Elektroschock für die
Phantasie. Und deswegen haben Jugendliche Lust auf Comics, und der Hulk mit seiner
grünen Haut erinnert sie an den ausrastenden Lehrer. Und so sind Comics eine Verbindung
vom Wetterbericht mit Phantasiefiguren. Deswegen sind Comics hochaktuell, und Micky Maus und
Superman haben 1950 ganz andere Feinde als 2010, obwohl es die selben sind. Und auch deswegen
lohnt es sich, seine Lieblingscomics in fremden Sprachen zu lesen. Der Sammler jedenfalls
weiss warum Superman in seinem Regal steht, und Micky Maus nicht. Sein Nachbar dagegen liebt
die Micky Maus und mag keinen Superman. Weil bei den Comics und beim Sammeln von
Comicliteratur geht es nie um das Buch selbst, sondern um das von ihnen erschaffene
Universum.
(Hochgeladen am 15.5.18)
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