EMBMV: DDR Zeitschriften
hausautor
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DDR Zeitschriften #16838
DDR Zeitschriften
Wenn man ein schnöseliger Wessi sein will, dann wird man sagen, in der DDR gab es keine
Zeitschriften. Vielleicht eine Einheitszeitung mit einem Satz, der da heisst: Wir sind
für Frieden. Das ist natürlich falsch. Es gab mehr als 100 unterschiedliche
Veröffentlichungen. Ganz grob kann man 4 Gruppen sehen, und zwar Fachzeitschriften,
Frauenzeitschriften, Literaturzeitschriften und Sportzeitschriften. Wenn man einen kurzen
Blick in den Kapitalismus wirft, wird man sehen, dass auch dort ähnliche
Veröffentlichungen erscheinen oder erschienen sind. Es würde jetzt zu weit
führen für die erste Kathegorie, Fachzeitschriften, alle 39 Publikationen
aufzuführen, deswegen eine Auswahl. Wir haben die herausgesucht, die aufregend sind zum
lesen, und diejenigen, die attraktiv sind aus Sicht von Sammlern. Was reizt denn Sammler
heutzutage an DDR-Objekten? Und wo denkt er, diese seien selten und sammelnswert? Das sind vor allem
die Zeitschriften mit brisanten Themen. Deswegen hier eine kurze Liste, vor allem weil es
ähnliche Themen im Westen so nicht gab oder gibt. Das ist einmmal das Thema
"Justizwesen", und die entsprechende Zeitschrift heisst "Neue Justiz".
Die ersten Exemplare erschienen 1947 und erschienen alle 14 Tage. Interessant ist bei dieser
Zeitschrift, dass, natürlich veränderter Form, dieses Objekt auch seit 1990 noch
erscheint, oder erschienen ist. Was macht diese Zeitschrift lesenswert und natürlich
auch für den Sammler interessant? Es wird darin beschrieben, wie belastete Beamte und Juristen
entfernt worden sind. In den Ausgaben nach 1990 wurde der Schwerpunkt auf die aktuelle
Rechtsentwicklung gelegt. Ein weiteres Exemplar der Rubrik "Fachzeitschriften" ist
die "Pädagogik". Darin wird beschrieben wie sich die Pädagogik im Laufe
der Zeit entwickelt hat. Die Erstausgabe erschien 1946 und wurde geführt bis
1990. Danach wurde sie umbenannt, aber weiter veröffentlicht mit neuen Inhalten.
Zwei weitere interessante Fachzeitschriften sind "Philosophische Studientexte" und
"Psychologie für die Praxis". Was ist reizvoll an den Philosophischen
Studientexten? Wie hat man damals gesehen die Antike und den Buddhismus? Und was noch viel
interessanter ist, welche Philosophen waren damals besonders erwähnenswert, über die zum
Beispiel im Westen gar nicht geschrieben wird? Seit 1961 erschien die Zeitschrift "Psychologie
für die Praxis". Diese war vor allem für Lehrer und Lehrerausbildung
gedacht. Schwerpunkt war die Kritik an den Sozialwissenschaften. Aber nun kommt
für Sammler eine Leckerei. Und zwar gab es in der DDR die Zeitschrift "Der
Sammler-Express". Seit März 1947 erschien diese Publikation und war
selbstverständlich vor allem für die Sammler interessant. Der Schwerpunkt war das
Thema "Briefmarke". Es ist deswegen hier besonders erwähnenswert, weil die DDR
für Briefmarkenfreunde immer schon ein interessantes Sammelgebiet war. Es wurden viele
Briefmarken in der DDR veröffentlich, also kann man auch viel in den Zeitschriften darüber
lesen. Dass Sammeln ein grosses Thema in der DDR war, sieht man auch daran, dass diese
Zeitschrift schon seit 1947 erschienen ist. Bei den Literaturzeitschriften wollen wir
erwähnen, die Publikation "Bizarre Städte" und "Kontext".
Kontext ist deswegen interessant, weil diese Zeitschrift auch im Westen bekannt war. Bei den
Sportzeitschriften würden wir empfehlen für den Anfänger beim Sammeln von
DDR-Zeitschriften einmal "Schach" und als Exoten "Gymnastik und Turnen",
"Federball" und "Fernschach-Bulletin". Und das Aussergewöhnlichste
war die Zeitschrift "Für Dich". Sie erschien seit 1963. Für
Sammler ist es deswegen interessant, weil es seit 1946 einige Vorgänger gab, also bereits in
der sowjetischen Besatzungszone.
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